Reinhard Mey - Mein Berlin (1990)
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Reinhard Mey - Mein Berlin (1990)

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Reinhard Mey - Mein Berlin (1990)

Описание

Немецкий музыкант, певец, композитор, один из самых популярных бардов Германии Райнхард Май трогательно представляет историю Берлина с 1945 по 1990 год

Songtext

Ich weiss, dass auf der Strasse hier kein einziger Baum mehr stand,
Ruinen in den Himmel ragten, schwarz und leergebrannt.
Und ueber Bombenkratern ging ein Wind von Staub und Russ,
Ich stolperte in Schuhen, viel zu gross fuer meinen Fuss,
Neben meiner Mutter her, die Feldmuetze ueber den Ohren.
Es war Winter '46, ich war vier und hab gefroren,
Ueber Truemmerfelder und durch Waelder von vergluehtem Stahl,
Und wenn ich heut die Augen schliesse, seh ich alles noch einmal.

Das war mein Berlin, mein Berlin, mein Berlin,
Den leeren Bollerwagen uebers Kopfsteinpflaster ziehen,
Das war mein Berlin.

Da war'n Schlagbaeume, da waren Strassensperren ueber Nacht,
Dann das Droehnen in der Luft, und da war die ersehnte Fracht
Der Dakotas und der Skymasters, und sie wendeten das Blatt,
Und wir ahnten, die Voelker der Welt schauten auf diese Stadt.
Da war'n auch meine Schultage in dem roten Backsteinbau,
Lange Struempfe, kurze Hosen, und ich wurd und wurd nicht schlau.
Dann der Junitag, als der Potsdamer Platz in Flammen stand,
Ich sah Menschen gegen Panzer kaempfen mit der blossen Hand.

Das war mein Berlin, mein Berlin, mein Berlin,
Menschen, die im Kugelhagel ihrer Menschenbrueder fliehen,
Das war mein Berlin.

Da war meine Sturm- und Drangzeit, und ich sah ein Stueck der Welt,
Und kam heim und fand, die Haelfte meiner Welt war zugestellt.
Da war'n Fester hastig zugemauert und bei manchem Haus
Wehten zwischen Steinen noch die Vorhaenge zum Westen raus.
Wie oft hab ich mir die Sehnsucht, wie oft meinen Verstand,
Wie oft hab ich mir den Kopf an dieser Mauer eingerannt.
Wie oft bin ich dran verzweifelt, wie oft stand ich sprachlos da,
Wie oft hab ich sie gesehen, bis ich sie schliesslich nicht mehr sah.

Das war mein Berlin, mein Berlin, mein Berlin,
Wachtuerme, Kreuze, verwelkte Kraenze, die die Stadt durchziehen,
Das war mein Berlin.

Da war'n die sprachlosen Jahre, dann kam die Gleichgueltigkeit,
Alte Narben, neue Wunden, dann kam die Zerrissenheit.
70er Demos und die 80er Barrikaden, Kreuzberg brennt,
An den Hauswaenden Grafitti: "Steine sind kein Argument!"
Hab ich nicht die Muedigkeit und die Enttaeuschung selbst gespuert?
Habe ich nicht in Gedanken auch mein Buendel schon geschnuert?
All die Reden, das Taktieren haben mir den Nerv geraubt,
Und doch hab ich wie ein Besessener an die Zukunft hier geglaubt.

Das war mein Berlin, mein Berlin, mein Berlin,
Widerstand und Widersprueche, Wirklichkeit und Utopien,
Das war mein Berlin.

Ich weiss, dass auf der Strasse hier kein einziger Baum mehr stand,
Ruinen in den Himmel ragten, schwarz und leergebrannt.
Jetzt steh ich hier nach so vielen Jahren und glaub es einfach nicht,
Die Baeume, die hier stehen, sind fast genauso alt wie ich.
Mein ganzes Leben hab ich in der halben Stadt gelebt,
Was sag ich jetzt, wo ihr mir auch die andere Haelfte gebt?
Jetzt steh ich hier und meine Augen sehen sich nicht satt,
An diesen Bildern -- Freiheit, endlich Freiheit ueber meiner Stadt!

Das ist mein Berlin, mein Berlin, mein Berlin,
Gibt's ein schoeneres Wort fuer Hoffnung, aufrecht gehen, nie mehr knien,
Das ist mein Berlin.

Didaktisierung zum Lied:
http://eakos612.w...ner-mauer/
Добавлено on ноября 27 2013 21:02 By lara
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